Richtig Heizen mit Holz

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Richtig Heizen mit Holz

Typische Fehler vermeiden. Dann wird der Wohnraum angenehm warm, ohne ein Scheit des wertvollen Rohstoffs zu verschwenden. Zudem reduziert richtiges Heizen mit Holz die Emissionen wesentlich

Gut für die Umwelt und den Geldbeutel 

Wenn es nach den Experten vom Bundesumweltamt geht, sollte am besten gänzlich auf das Heizen mit Holz verzichtet werden. Und das obwohl Holz ein nachwachsender Rohstoff ist und beträchtliche Mengen, wie Bruchholz aus Sturmschäden, für andere Zwecke kaum noch verwendbar sind. Und wenn schon, so die Experten weiter, dann sollten nur Kaminöfen bester Effizienzklassen zum Einsatz kommen – ganz davon abgesehen, dass Häuser und Wohnungen natürlich über eine optimale Wärmedämmung verfügen sollten.

Teils an der Realität vorbei

Das ist grundsätzlich richtig, aber leider für Millionen Menschen komplett an der Realität vorbei. Denn die Umstellung auf  "alles optimal und top umweltfreundlich" scheitert für viele Familien schlichtweg am fehlenden Budget. Strengere Anforderungen für Kaminöfen machen grundsätzlich Sinn. Doch leider heizen manche neue Öfen, die alle geltenden Normen erfüllen, nicht wirklich gut. Und herstellerseitig wird gern getrickst, um alte Modelle auf den neuesten (Anforderungs-)Stand zu bringen. Mit leicht geändertem Brennraumänderungen ist das "neue" Modell dann up-to-date und die nahezu baugleiche Vorgängergeneration reif den Müll. Gut fürs Geschäft, schlecht für die Endverbraucher:innen! Und alles andere als nachhaltig.

Richtig heizen mit Holz, so geht‘s!

Lassen sie sich nicht beirren: Auch, wenn Kaminöfen, insbesondere hochwertige, bereits einige Jahre alt sind, richtig beheizt gehören sie noch nicht zum alten Eisen. Und auch modernste Modelle sind trotz allerhand (teils auch wirklich gutem) Regelungsschnickschnack nicht in der Lage Fehler beim Heizen auszugleichen.

Typische Fehler vermeiden

Richtig anzünden

Das Prinzip ist eigentlich simpel: Beim Anzünden eines Kaminofens sollte das Feuer möglichst schnell eine heiße Flamme und Verbrennungstemperatur erreichen. Trotzdem wird in der Praxis viel falsch gemacht. Folge: Eine Verfünffachung der Kohlenwasserstoff-Freisetzung beim Anzünden eines Kaminofenfeuers, das allein mit Zeitungspapier und ohne Kleinholz entfacht wird, im Vergleich zum Anzünden mit Kaminanzünderwürfeln und feinem Anzündholz. Und obendrein halbiert sich der Schadstoffausstoß bei letztgenannter Variante des Anzündens.

Luftzufuhr durch den Rost nie dauerhaft geöffnet halten

"Ordentlich Luft geben, damit‘s gut brennt". Das ist ein Ratschlag, der nur bedingt richtig ist. In der Anbrenn- oder Kaltstartphase ist wichtig und richtig, für eine große Luftzufuhr zu sorgen. Die Ofenklappe sollte aber dann zügig geschlossen und die Rostluft damit reduziert werden. Denn die für die Verbrennung wichtige Luftzufuhr sollte der Flamme besser über den Weg hinter dem Ofentürchen entlang der Scheibe zugeführt werden. Bei stetig geöffneter beziehungsweise ungedrosselter Rostluftzufuhr kann der Feinstaubausstoß auf das 6,5-fache ansteigen!

Behutsames Befüllen des Brennraums

Ob Faulheit oder Unkenntnis – das schlechte Ergebnis ist gleich: Wird er Brennraum zu sehr vollgestopft, kann die Kohlenwasserstoff-Freisetzung auf die dreifache Menge ansteigen. Das ergaben Messungen bei einem um etwa 2/3 überladenen Brennraum.

Gut abgelagert, keinesfalls feucht

Die Faustregel besagt, dass Brennholz rund drei Jahre abgelagert und wirklich trocken sein sollte, bevor es verfeuert wird. Ein Restfeuchte-Messer schafft Klarheit. Eine niedrige Restfeuchte – optimal sind 18 Prozent und weniger – ist ein entscheidender Faktor für eine optimale Verbrennung. Feuchtes Holz fordert die Bildung von Rausch und Ruß. Zudem geht unnötig Energie flöten, weil diese zunächst verpulvert um dem Holz das Wasser zu entziehen, bevor es richtig gut brennt.

Tipp: Auch Holz, dass abgelagert und abgedeckt ist, zieht Feuchtigkeit, wenn es draußen oder auch in einem Schuppen gestapelt wird. Wenn möglich sollte deshalb stets ein kleiner Vorrat für ein bis zwei Tage in der Nähe des Ofens gelagert werden.